Der Zustellservice der Mittelbadischen Presse lud seine Mitarbeiter zu einem gemütlichen Abendessen in Hofstetten ein und ehrte langjährige Zusteller für ihre Treue.
Von Werner Bauer
Hofstetten. Der Zustellservice der Mittelbadischen Presse hatte am Montagabend alle seine Mitarbeiter aus dem oberen Kinzig-, Wolf- und Gutachtal zu einem gemütlichen Beisammensein eingeladen, um mit einem erlesenen Essen im Hofstetter Gasthaus „Zur Linde“ einmal ganz offiziell Danke zu sagen.
Geschäftsführer Marcus Gauch begrüßte persönlich alle Mitarbeiter, um mit ihnen anzustoßen. „Wir waren schon lange nicht mehr so viele“, stellte er fest. Und als sich einige Mitarbeiter für die Einladung bedanken wollten, sagte er spontan: „Nein – wir wollen uns bedanken bei Ihnen, die Sie bei Wind und Wetter draußen sind“. Gauch bemerkte auch, dass bei solchen schönen und erfreulichen Anlässen traditionell keine geschäftlichen Dinge angesprochen werden, wollte aber auf die Zusteller-App hinweisen, die für die Beteiligten sehr hilfreich sein könne. „Schauen Sie einfach mal rein, und falls Sie nicht weiterkommen – wir sind gerne für Sie da“. Das war dann auch die Überleitung für die Ehrung langjähriger Zusteller. Einzeln rief Marcus Gauch die Jubilare nach vorn, die sich dann über erlesene Weine und Geschenkkörbe als Präsente freuten.
35 Jahre Treue
Bernd Leonhardt, Alexandra Bonto und Ulrike Schmid gehören seit 15 Jahren zum Stamm der Belegschaft und freuten sich ebenso wie Egon Rauer und der Betriebsratsvorsitzende Axel Schmider, die für 20 Jahre ausgezeichnet wurden. Für 35Jahre Treue zum Unternehmen wurden Elisabeth Hupf und Elisabeth Eble geehrt. Letztere, in Hausach wohnhaft, erzählte dann, wie sie zum Zustellservice gekommen ist. Ihre Tochter hatte damals das Bäckerhandwerk erlernt und musste dadurch sehr früh aufstehen. „Da habe ich sie wegen der Dunkelheit begleitet und wurde von einem Zeitungsboten einmal spontan angesprochen. Seitdem bin ich dabei“, sagte sie und fügte hinzu: „Da brauche ich nicht mehr ins Fitnessstudio und verdiene sogar noch etwas“. Wenn man schon so lange dabei ist wie Elisabeth Eble, hat man natürlich so einiges erlebt: So bemerkte sie nachts in einem Fenster lodernde Flammen und alarmierte die Feuerwehr. Sogar einen Überfall habe sie beobachtet. Ein Mann sei in einer Telefonzelle bedrängt und niedergeschlagen worden, um ihm den Geldbeutel zu entwenden. „Da bin ich sofort hin und habe dem Mann geholfen.“ Geldbörse und Täter waren allerdings weg. Ins Privatgelände gehe die Jubilarin nicht gern wegen eventueller Hunde. „Da stecke ich die Zeitung lieber an den Zaun.“
Alle Zusteller berichteten, dass ihnen ihre Arbeit über das Jahr gesehen sehr großen Spaß mache, egal ob sie schon seit Jahren dabei sind oder erst seit einem Jahr, wie der Gutacher Student Matthis Schmider: „Ich bin immer an der frischen Luft. Morgens ist es am schönsten, und ich habe immer etwas zu erzählen.“
Seit 2019 dabei
Sonja Burger aus Hofstetten ist seit 2019 dabei. „Mein Wunsch war es immer, einen mit meinen zur Schule gehenden Kindern gut verträglichen Nebenjob zu haben und nicht abends arbeiten zu müssen. Und so nebenher wird auch noch der Urlaubfinanziert“, freut sich. Maria Neumaier aus Mühlenbach war früher einmal in der Generalvertretung mit einer 25-Stunden-Woche. Sie macht den Job nun seit 2016 in Vertretung. Damals war sie jede Nacht unterwegs, sechs bis acht Stunden, und ist in der Spitze mal 141 Kilometer gefahren. Ihr Gebiet erstreckte sich von Zunsweier bis nach Bad Rippoldsau, wo sie im Winter bei dichtem Schneefall auch mal steckengeblieben sei. Einmal in Oberwolfach musste sie wegen eines frei laufenden Hundes umkehren. Unterm Strich war ein deutlicher Tenor zu hören: Der bezahlte Frühsportmache Spaß und sei der ideale Nebenberuf.
INFO: Wer sich für einen Nebenjob als Zusteller im Verbreitungsgebiet der Mittelbadischen Presse interessiert, kann sich unter www.zusteller-ortenau.de informieren und bewerben. Kontakt über Whatsapp: 0172/7412118.
Fotos: Andreas Wenck






























