Mit einem Drei-Gänge-Menü bedankte sich die Geschäftsleitung des Zustellservice der Mittelbadischen Presse bei den Zustellen und deren Partnern für ihr Arbeit.
VON CHRISTINE STÖRR
Hofstetten. Zu einem gemütlich schönen Beisammensein begrüßte Martin Braun die Zusteller des Offenburger Tageblatts im voll besetzten Saal des Hofstetter Gasthaus „Linde“. Beim ersten von insgesamt fünf „Danke“-Abenden im Verbreitungsgebiet der Mittelbadischen Presse wurden drei langjährige Zusteller ausgezeichnet. Für die zuverlässige Belieferung der Leser bei Wind und Wetter bedankten sich Martin Braun und Marcus Gauch als Geschäftsführer des Zustellservice der Mittelbadischen Presse ganz ausdrücklich. Die Teilnehmerzahl des Abends spreche für die gute Stimmung innerhalb der Zusteller und für das gute Miteinander im Betrieb. Im Laufe des März werde es eine Bertriebsversammlung mit anschließender Feier geben, zu der die Zusteller ebenfalls eingeladen wären. Marcus Gauch oblag die Ehrung von Brigitte Himmelsbach (Nordrach) und Stefan Fehrenbach (Oberharmersbach) für jeweils 30 Jahre in der Zustellung sowie von Peter Stadler (Haslach) für 20 Jahre.
Gesunder Job
Für Peter Stadler ist die Zeitungszustellung die absolut schönste Arbeit. „Du hast keinen Druck, bist an der frischen Luft, es sind keine Autos unterwegs – und mein Arzt hat mir erst wieder bestätigt, dass es der gesündeste Job ist“, erzählte er. Absolut erschreckend sei es bei seiner nächtlichen Tour allerdings, wenn er im Dunkeln die Zeitung in den Briefkasten legen wolle und sich unvermutet ein Fenster mit den Worten ‚gibs grad her’ öffne. Peter Stadler lacht viel, wenn er erzählt, von der Überraschung eines Pärchens beim Liebesspiel, von leicht bekleideten Frauen und Wildtier-Begegnungen oder einer Lebensrettung. Bei nächtlichen Minusgraden sei ihm ein Auto
mit auswärtigem Kennzeichen aufgefallen, dessen Fahrer völlig wirres Zeug erzählt habe. Nach Alarmierung von Polizei und Rettungsdienst habe sich herausgestellt, dass der Mann einen Herzinfarkt erlitten hatte.
Brigitte Himmelsbach hatte mit dem Austragen der Zeitung in Nordrach begonnen, als die Post ihre Zustellzeiten veränderte. „Damit kam die Zeitung bei vielen erst nachmittags an“, blickt sie zurück. Als sie wegen der Zustellung gefragt worden sei, habe sie zunächst angeboten, die Zeitung mit dem Schulweg der Kinder zu verbinden. Das war dann zwar auch erst um 7 Uhr, aber für alle akzeptabel“, erinnerte sie sich. Heute habe sie nur noch einen kleinen Bezirk in Nordrach, für den sie zuständig sei. Und das habe an ihrer Ausbildung zur Tagesmutter gelegen, die sie im Alter von 59 Jahren absolviert hatte. Die ersten Kinder wären bereits morgens 6 Uhr in die Betreuung gekommen, da habe sie an anderer Stelle reduzieren müssen. „Aber es macht mir immer noch viel Spaß und man erlebt ja auch einiges, wenn man in den frühen Morgenstunden unterwegs ist“, erklärt sie. Wie persönlich ihr Kontakt zu den Lesern ist, zeigt die Urlaubsregelung. Nach entsprechendem Anruf sammelt sie die Ausgaben bis zum letzten Urlaubstag und stellt dann alle zusammen mit der neues Ausgabe zu.
Stefan Fehrenbach erzählt von seinem Zustellgebiet, das sich zwischen Grün und dem Freihof erstreckt: „Durch die Streuung der Häuser braucht man seine Zeit, bis man durch ist.“ In den vergangenen 30 Jahre habe er nachts so einiges erlebt, Anfang der 2000er-Jahre sei es eine Weile richtiggehend unheimlich gewesen. „Damals gab es einige Einbrüche in Oberharmersbach. Und wenn irgendwo eine Haustüre offen stand wusste man nie, ob noch jemand rauskommt oder ob irgendwo jemand auf einen lauert.“ Aufgrund der Durchgangsstrecke Richtung Löcherberg und Renchtal sieht er auch heute wieder zunehmende Unsicherheiten. Lange Jahre habe er nachts die Zeitung zugestellt und sei morgens um 6 Uhr zur Arbeit gegangen. Was sich im Laufe der Zeit am deutlichsten verändert habe, seien die Winter. Denn früher galt es oft, durch meterhohen Schnee zu stapfen.
INFO: Wer sich für einen Nebenjob als Zusteller im Verbreitungsgebiet der MITTELBADISCHEN PRESSE interessiert, kann sich unter www.zusteller-ortenau.de informieren und bewerben. Kontakt über Whatsapp: 0172/7412118.
Fotos: Andreas Wenck