Mit einem Adventsessen im Korker „Schwanen“ bedankte sich die MITTELBADISCHE PRESSE bei ihren Zeitungszustellern. Langjährige Mitarbeiter wurden geehrt.
VON ELLEN MATZAT-SAUTER
Kehl-Kork. Es ist inzwischen zu einer schönen Tradition geworden, den 450 Zeitungszustellern der MITTELBADISCHEN PRESSE in einem festlichen Rahmen mit einem gemeinsamen Adventsessen zu danken. Am vergangenen Dienstag folgten 55 treue Zusteller aus dem Bereich Kehl, Willstätt, Rheinau, Appenweier und dem Offenburger Umland der Einladung ins Gasthaus „Schwanen“ in Kork.
„Mit diesem Abend möchten wir Ihnen unseren Dank und unsere Wertschätzung ausdrücken. Gerade bei den aktuellen Wetterverhältnissen mit ungemütlichen Temperaturen, Glatteis und Regen ist es nicht immer der einfachste Job“, sagte Marcus Gauch, Geschäftsführer des Zustellservices, anerkennend.
In die Adventsessen sind die Ehrungen der Betriebsjubiläen integriert, die Dr. Martin Braun, ebenfalls Geschäftsführer des Zustellservices und Personalleiter, vornahm. Unter Applaus wurden für zehn Jahre Zustellen der MITTELBADISCHEN PRESSE Jasmin Hasenfraz (Kehl) sowie für 20 Jahre Alwina Rydaeva (Kehl) und Michael Kunz (Kehl) geehrt. In Abwesenheit wurde Christian Kleoff (zehn Jahre, Kehl-Marlen), Claudia Fien (25 Jahre, Kehl) und Claudia Dornenberger (30 Jahre, Kehl) gedankt.
Die Tradition der Zusteller-Adventsessen wird seit 2017 gepflegt. Davor gab es jährlich eine Einladung für die Jubilare. Um den Zustellern mehr Wertschätzung entgegenzubringen, gibt es nun jährlich ein Adventsessen für alle Zusteller, die mit Partner kommen dürfen. „Damit wollen wir uns nicht nur bei allen Zustellern, sondern auch bei ihren Partnern oder Lebensgefährten bedanken, die hinter ihnen stehen und ihnen den Rücken freihalten“, erklärte Dr. Braun das Anliegen. Mit großer Hochachtung berichtete er von Jubilaren, die über 50 Jahre die MITTELBADISCHE PRESSE zustellten. Dieses Jahr konnte in Friesenheim eine Jubilarin für beachtliche 45 Jahre gehrt werden.
„Solange ich gesund bin und mich meine Beine tragen, mache ich noch weiter“, steht für Alwina Rydaeva (67) fest,
die seit 20 Jahren das Zeitungaustragen als gesunden anderthalbstündigen Frühsport an der frischen Luft sieht, der ihr Spaß macht. Ihre 40 Kehler Abonnenten bekommen bereits zwischen 1.30 Uhr und 4 Uhr ihre Zeitung. Früher waren es in demselben Gebiet 120 Adressen. „Es sind in den letzten 20 Jahren viele Leute gestorben“, bedauerte sie.
Mit Polizeischutz
Für Michael Kunz (68) war in seiner 20-jährigen Zusteller-Zeit der Nato-Gipfel in besonderer Erinnerung geblieben. „Das war alles unter Polizeibegleitung und schon etwas aufregend, allein schon, bis ich in das Gebiet hineindurfte“, erinnerte er sich. Er trägt die MITTELBADISCHE PRESSE in Neumühl aus, auch in der unmittelbaren Nähe zur B28, über die die Staatsgäste angereist sein sollen.
Zurzeit der zahlreichen Brände in seinem Zustellgebiet Neumühl war er im Urlaub – zum Glück, wie er sagt. „Mit Tieren habe ich keine Probleme, und bis auf Anfragen der Polizei, die sich nach bestimmten Jugendlichen oder sonstigen besonderen Auffälligkeiten erkundigte, ist in meiner Austrägerzeit nichts Spektakuläres passiert“, ist er froh. Er übernahm das Zustellen vor 20 Jahren von seiner Frau Christa und meint, dass ihm heute ohne die morgendliche ruhige Runde an der frischen Luft etwas fehlen würde. Er trägt seine 58 Zeitungen in der Regel zwischen 1 Uhr und 2.30 Uhr innerhalb einer Stunde aus und wird manchmal von Lesern mit einem Kaffee begrüßt. Einen Wecker habe er noch nie gebraucht. Viel Schlaf benötige er nicht. Zu seiner Anfängerzeit waren es noch über 130 Zeitungen, die er zusammen mit seiner Frau austrug.
Für Ursula Humpert aus Offenburg- Griesheim kam Zeitungen austragen erstmal nicht in Frage, bis sie nachts davon träumte. „Dann habe ich die zuvor weggeworfene Anzeige wieder aus dem Papierkorb gezogen und sofort angerufen“, erinnerte sie sich. Das war vor drei Jahren, und mit ihrem E-Bike macht ihr der Job nach wie vor sehr viel Spaß. In Griesheim gibt es eine befreundete Zusteller-Clique, die zusammenhält wie „Pech und Schwefel“ und sich gegenseitig vertritt.
Wer ebenfalls gerne früh aufsteht und zum Kreis der Zusteller im Verbreitungsgebiet der MITTELBADISCHEN PRESSE gehören möchte, kann sich unter www.zusteller-ortenau.de informieren und dort auch gleich das Bewerbungsformular ausfüllen. Kontakt über WhatsApp: 0172/7412118.
Fotos: Ellen Matzat-Sauter