Mit einer Feier in der Hofstetter „Linde“ bedankte sich die MITTELBADISCHE PRESSE am Dienstag bei ihren Zustellern. Jubilar-Spitzenreiter Gregor Firner ist seit 45 Jahren unermüdlich im Einsatz.
VON TOBIAS LUPFER
Mittleres Kinzigtal. Nacht für Nacht sorgen die Austräger des MITTELBADISCHE PRESSE ZUSTELLSERVICE (MPZ) sechsmal die Woche bei Wind und Wetter dafür, dass die Leser pünktlich ihr OFFENBURGER TAGEBLATT im Briefkasten haben. Am Dienstag gab’s zum Dank in der Hofstetter „Linde“ eine gesellige Feier, in der sechs Jubilare ausgezeichnet wurden.
Zwei Jahre in Folge fiel der Dankeschön-Abend für die Zusteller pandemiebedingt ins Wasser. „Umso schöner ist es, dass es dieses Jahr wieder möglich war“, freute sich Dr. Martin Braun, Personalleiter von REIFF MEDIEN und zusammen mit Marcus Gauch Geschäftsführer des MPZ, bei der Begrüßung der rund 60 Zusteller und Partner, die von Biberach bis Halbmeil und Hornberg in der Teamleistung Zeitung buchstäblich den letzten Schritt zum Leser machen.
Sechs von ihnen wurden am Dienstag für ihre langjährige Treue mit Urkunde und Geschenkkorb ausgezeichnet. Rainer Armbruster und Lydia Stadler sind seit 15 Jahren dabei, Ute Oehler wurde für 25 Jahre geehrt. Stolze vier Jahrzehnte tragen Bernhard Decker und Rita Boschert bereits die Zeitung aus. Und Jubilar-Spitzenreiter Gregor Firner bringt es sogar auf 45 Jahre.
1977, mit 29 Jahren, drehte er in seinem Revier in Halbmeil seine erste Runde. Sein damaliger Nachbar hatte als Zusteller altersbedingt aufgehört, und so habe er es eben einfach einmal ausprobiert, erinnert sich Firner: „Ich hatte neu gebaut gehabt. Da habe ich mir überlegt: Da kannst Du einen kleinen Zuverdienst machen.“ Irgendwann war das Haus abbezahlt, doch der Zeitung blieb der Jubilar weiter treu: „Das hat dann irgendwannn einfach dazu gehört.“ Das frühe Aufstehen habe ihn nie gestört. Im Gegenteil: Von seiner nächtlichen Tour durch das weit verzweigte Revier in Halbmeil ging er früher direkt weiter zu seinem Hauptjob. „Da war man ein junger Kerl, da ist man nicht müde geworden.“ Nacht für Nacht unterwegs zu sein, das nahm Gregor Firner im Auftrag der Leser wörtlich. Denn: Urlaub, den gönnte er sich bis vor wenigen Jahren nie. Inzwischen wechselt er sich im 14-tägigen Rhythmus mit Otto Stehle ab. Doch weil er sich im ganzen Kinzigtal bestens auskennt, springt der Jubilar in seinen vermeintlich freien Wochen auch bereitwillig als Vertretung in anderen Zustellbezirken ein. So ein bisschen mehr Freiraum und auch Urlaub gönnt sich Firner aber inzwischen doch: „Jetzt habe ich mir ein Wohnmobil zugelegt und gehe ab und zu fort.“ Mosel, Allgäu und Bodensee sind seine Ziele. Nur nicht zu weit, denn schließlich ruft daheim wieder die nächste Zeitungs-Tour. Der nächtliche Einsatz halte ihn fit: „Gesundheitlich ist das ein Faktor, wenn man sich bewegt.“ Über sein Jubiläum staunt Firner selbst ein bisschen. „45 Jahre, das kann ich gar nicht glauben. Es ist, als wenn es erst gestern gewesen wäre, als ich angefangen habe.“ Doch ans Aufhören denkt der Jubilar auch mit 74 Jahren noch lange nicht: „Solange die Gesundheit mitspielt, mache ich weiter.“
Fotos: Stephan Hund