Sechs Tage in der Woche sind die Zusteller der Kehler Zeitung am frühen Morgen unterwegs, um die neuesten Nachrichten rechtzeitig zu den Lesern zu bringen. Am Mittwochabend ehrte die Mittelbadische Presse Zustellservice GmbH & Co. KG im Rahmen einer Weihnachtsfeier in Kork neun Austräger für ihre langjährige Tätigkeit.
Im Hotel-Restaurant »Hirsch« fand am Mittwochabend das Weihnachtsessen für die Zusteller der Kehler Zeitung statt. Martin Braun, Geschäftsführer der Mittelbadischen Presse Zustellservice GmbH & Co. KG (MPZ), und Teamleiter Bastian Waldhecker ehrten gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden Axel Schmider fünf von neun langjährigen Austrägern mit Blumen, Geschenkkörben, Weinpräsenten und Urkunden. Erstmals mit dabei Julia Spirgatis, die seit Herbst für den Bereich der Kehler Zeitung Ansprechpartnerin ist.
»Wir bedanken uns nicht nur bei den Zustellern für ihre Arbeit, sondern auch bei den Partnern, die heute ebenfalls eingeladen sind«, sagte Martin Braun und fügte hinzu: »Es ist wichtig zu sehen, dass jemand dahinter steht und diese Tätigkeit unterstützt.« Das Weihnachtsessen sei ein geselliger Abend ohne geschäftliche Themen, während es bei der internen Betriebsversammlung Ende März neben dem Tagesprogramm auch ein Rahmenprogramm gäbe. Im »Hirsch« konnten die Zusteller auch neue Jacken anprobieren und bestellen, die mit dem Betriebsrat abgestimmt worden sind, und funktionell als Jacke oder Weste, mit und ohne Futter oder Kapuze getragen werden können.
Damit die Zusteller im Dunkeln besser erkannt werden, sind noch Reflektoren vorgesehen. Bis zu 6 Kilometer pro Tour Hans-Peter Müller trägt in seinem Wohnort Marlen die Zeitungen aus. »Es ist für mich Frühsport, denn ich soll mich viel bewegen«, sagt der 62-Jährige. Zuerst hatte er vor 20 Jahren in Kehl einen Zustellbereich als Vertretung übernommen. Zu der Zeit trieb Jacques Plumain, das »Phantom von Kehl«, sein Unwesen und ermordete im Grenzgebiet zwei Frauen. »Es war unheimlich«, blickt Müller mit einem Kopfschütteln zurück.
Bei seiner nächtlichen Runde, bei der er pro Tour bis zu 6 Kilometer zurücklegt, genießt der Rentner die morgendliche Stille und das erste Zwitschern der Vögel. Seit 16 Jahren engagiert er sich auch im Betriebsrat für die Belange der Zusteller. Den Kunden rät er, sich beim Verlag ein Zeitungsrohr zu besorgen. Die Austräger arbeiten nach Hausnummern und besonders bei neuen Kunden gibt es daher immer mal wieder Probleme bei der Zustellung. »Ansonsten reicht ein Anruf beim Leserservice, der gibt uns dann Bescheid«, empfiehlt Müller, dessen Frau nächstes Jahr ebenfalls schon seit 20 Jahren als Zustellerin tätig sein wird.
Fotos: Ulrich Marx